Jetzt ist es schon wieder neun Jahre her seit ich angefangen habe am Admiral zu schrauben. So einiges haben wir miteinander schon erlebt. Unschönes, aber deutlich mehr Schönes! Jede Menge Schraubererfahrungen gesammelt, glaube so was wie 5.000 Rennstreckenkilometer abgespult und ein paar nette Leute auf dem Weg kennengelernt!

Sehr oft stehen Leute auf der Rennstrecke neben dem Motorrad, wundern sich was das ist oder mal war und ich darf Fragen beantworten, erklären. Oft gibt es Lob für den Admiral, was einen natürlich freut.

Der Admiral stand schon auf Messen, er war schon in Zeitschriften und letztens stolperte ich über einen Umbau wo ich vermute das der Admiral dort vielleicht für die Heckpartie Pate stand.

Dabei ist der Admiral immer bodenständig geblieben, nie war er ein Motorrad nur zum angucken, nie nur Showgerät. Es wird gefahren und es wird beschraubt, es darf sich entwickeln. Jetzt gerade hab ich die Gabelfedern die ich vor sechs Jahren eingebaut habe gegen andere getauscht, leicht härtere. Ich hab das Gefühl das würde mir gut tun auf der Bremse. Neues Öl hat er bekommen, neue Riemen werden noch drauf kommen. Das Ventilspiel wurde überprüft. Dinge halt, es hört nicht auf.

Auch denke ich darüber nach eventuell doch wieder einen Vierventilmotor einzubauen, bisschen mehr Leistung. Ich werde das mit der 999 diese Saison erproben. Ob ich das will, ob es das braucht. Auch der Auspuff ist immer wieder Thema, bzw. die Lautstärke des selbigen. Besser wird es nicht auf den Rennstrecken und mit den Auflagen.

Eventuell muss ich sogar die Heckpartie ändern, was ich allerdings echt schade fände. Ist diese doch recht markant. Aber wenn es sein muss, muss es sein. Es bleibt ja der Admiral, solange wie ich das noch will.

Und ich will.

Zuletzt ein paar Abende schraubend an der 999 verbracht. So ein paar rudimentäre Pflege- und Servicearbeiten durchgeführt. Die Luftfilter kamen neu, Kühlflüssigkeit wurde aufgefüllt, Bremsflüssigkeit ersetzt und ein Ölwechsel musste auch sein. Die Riemen hab ich zumindest mal optisch begutachtet, die Kupplung habe ich vermessen und als okay befunden. Nummernschild hab ich natürlich noch dran geschraubt.

Gestern hab ich mich mit Axel dann auf eine kleine Runde durch Brandenburg gemacht, letzte Woche war ich auch schon mal kurz beim Arbeitgeber und danach kurz auf dem Berliner Ring. Ich muss sagen, das Motorrad funktioniert wirklich hervorragend! Gibt wirklich nichts zu meckern und der Motor ist wunderbar. Ist zwar “nur” die 126PS Variante, aber drückt einen problemlos in führerscheingefährdende Bereiche.

Über den Winter wird es jetzt sicherlich noch die ein oder andere Verschönerung und weitere Pflege geben. Zahnriemen sollen auf jeden Fall noch neu und auch nach dem Ventilspiel werde ich schauen.

Vor 9 Jahren kaufte ich mir eine Ducati 749S mit Motorschaden aus der später der Admiral werden sollte. Damals hab ich dafür das Motorrad zerlegt und geschlachtet, ein paar Teile habe ich tatsächlich immer noch davon rumliegen.

Später kaufte ich dem selben Menschen vor 5 Jahren Krümel ab, und jetzt war ich am Wochenende genau bei eben jenem Menschen wieder, weil er eine 999 aus 2003 mit 22229 km auf der Uhr für einen Bekannten los werden wollte.

Der Preis war mehr als fair, das Vertrauen zu dem Verkäufer eh da und so wanderte nach kurzem Motor anwerfen und grobem drüber schauen und drauf setzen das Gerät ohne Probefahrt in den Transporter.

Moment mal, werden jetzt einige fragen, was will der Typ denn mit noch einem Motorrad?! Die Antworten darauf sind:

  • verstehe die Frage nicht
  • ich sage nichts ohne meinen Anwalt
  • weiß ich doch auch nicht!

Nein aber mal im Ernst, es ist mir klar dass das keinen Sinn macht noch so eine Rakete zu besitzen und deswegen werde ich mich über kurz und hoffentlich nicht lang vermutlich auch vom Blauwal trennen müssen.

Als ich mich beim Moped beschauen auf die 999 setzte, kam ich mir jedenfalls sofort zuhause vor (kein Wunder, der Admiral ist ja quasi das gleiche Chassis) und im Gegensatz zur RSV Mille kommt einem die 999 zierlich und schlank vor, agil gar! Dabei stand das Motorrad nur. Auf der RSV kam ich mir immer ein bisschen.. klein vor?

Aber erstmal steht eh die Ummeldung an und eine kleine Runde sauber machen, den im Motorrad sind jede Menge Spinnweben und Laub unterwegs. Bevor ich damit eine Runde drehe will ich auf jeden Fall das Öl wechseln, die Bremse checken und Bremsflüssigkeit austauschen. Sicherlich auch noch so ein zwei andere Sachen überprüfen. Man kennt das ja. Dann versuche ich noch einen schönen Herbsttag zu erwischen um damit zu fahren und dann schauen wir ob der erste Eindruck sich bestätigt.

Einen Namen hat das Gerät übrigens noch nicht..

Der letzte geplante Termin im Kalender für dieses Jahr war Poznan mit MotoMonster. Wie auch beim letzten Mal eine sehr gelungene Kombination. Gebucht mit Vollverpflegung an drei Tagen, muss man sich eigentlich um nichts weiter kümmern ausser ums Fahren.

Das Wetter schenkte uns einen extrem heißen Septembertag, die Temperaturanzeige in der Boxengasse zeigte zwischendrin 36°C an. Am Vormittag machte mir das warme Wetter irgendwie sehr zu schaffen und ich hockte irgendwie total verkrampft auf dem Motorrad. Eigentlich fuhr ich eher gegen das Motorrad als mit ihm, was unglaublich anstrengend ist und nach 3-4 Runden war ich immer total hinüber! Kam absolut nicht auf Zeiten und kaum unter 2 Minuten.

Nach dem Mittagessen wurde es dann besser, ich konnte mich locker machen und es entwickelte sich Spaß und obwohl es noch wärmer als am Vormittag war, hielt ich die 20 Minuten-Turns komplett durch. Im letzten Turn fuhr ich sogar ein bisschen zu früh raus, die Streckenposten schwenkten noch die schwarz-weiss kartierte Flagge obwohl die LED Tafeln grün zeigten. Sehr verwirrend. Dafür fuhr ich jede Runde ca. 1 Sekunde schneller was mich immerhin auf eine 1:54.139 brachte. Leider immer noch weit entfernt von meinen 1:50 vom letzten mal.

Der zweite Tag ging dann eigentlich viel versprechend los, gleich im ersten Turn angeknüpft und 1:55.704 hingelegt, ich war also auf bestem Wege zumindest an dem Tag wieder an die 1:50 ran zu kommen.

Nur leider machte mir die Technik einen Strich durch die Planung. Als ich fertig auf dem Moped für den zweiten Turn hockte sprang das Gerät nicht an. Länger orgeln brachte auch nichts, nichts tat sich. Mist!

Ein kurzer Blick am Moped entlang zeigte mir dann das die Halterung für meine Zündspulen wohl nach 7 Jahren durch vibriert und abgebrochen war. Daraufhin lag der Gedanke erstmal nahe das es keine Zündung gibt, was mit ausgebauter Zündkerze dann auch feststellbar war. Dann stand die Frage im Raum ob die fehlende Masse am Eisenkern der Zündspulen diese jetzt geschrottet hatten. Was aber keinen Sinn ergab, denn eigentlich braucht das Magnetfeld bzw. der Eisenkern keine Masse zum arbeiten.

Also suchten wir weiter. Was auffiel war, das am plus für Zündspulen kein 12V anlag. Was erklärt warum da nix zündet, nur warum? Das Relais was die 12V schaltet funktionierte, da waren noch 12V da aber an der Zündspule, der Spritpumpe und vermutlich der Einspritzung gab es eher nur so 2V, dann mal 10V dann mal wieder 12V. Je nachdem was man so als Verbraucher dran hatte. Interessanterweise waren wieder 12V da als wir den Quickshifter aus dem System entfernten. Aber das half auch nicht, sobald die Spritpumpe dran war waren nur noch 0V da. Wir vermuteten dann dass das Relais nicht unter Last schaltet oder so. Tat es aber eben doch manchmal! Es war zum verrückt werden! Irgendwo ging die Spannung flöten aber wenn wir die einzelnen Abschnitte des Kabelbaums testeten und sogar überbrückten dann war alles wunderbar.

Nach ca. 4-5 Stunden Fehlereingrenzung gelangten wir dann aber ans Ziel und die Lösung des Problems war erschreckend einfach aber eben schwer festzustellen. Ein Pin des Steckers welcher die 12V in den Motorkabelbaum befördert war ausgeleiert bzw. das Gegenstück davon! Minimale Bewegung machte dann mehr oder weniger Kontakt. Aber wenn man den Pin direkt gemessen hat, hatte man ja Kontakt. Was für ein Fehler!

Also kurzerhand mit der Zange den Pin so ballig gepresst das er wieder im Gegenstück festen Sitz hatte und schwups lief das Gerät wieder. Nur leider war der Tag vorbei und kein einziger weiterer Turn stand mehr an. Also hab ich noch kurz die Zündspulenhalterung notdürftig mit Kabelbinder fixiert und freute mich auf den dritten Tag.

Nur leider begann dieser kurz vor unserem Turn mit Regen. Da es dann auch zum zweiten Turn noch mal stärker regnete, trocknete die Strecke zum dritten nicht mehr ab und nach dem Mittag wollten wir eigentlich uns auf den Heimweg machen bzw. für noch einen weiteren Turn ewig warten der eventuell doch noch hätte nass sein können.. nee, also packten wir entspannt ein und machten uns nach dem Mittagessen nach hause.

Im großen und ganzen also fahrerisch eher keine so brilliante Veranstaltung für mich, da hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Ansonsten vom drumherum war es wunderbar, MotoMonster macht immer wieder Freude und Poznan ist eh prima. Der technische Ausfall war ärgerlich, aber es war jetzt auch der erste nach fünf Jahren. Da gibt es dann halt ein paar Hausaufgaben für den Winter und nächstes Jahr ist Poznan denke ich wieder mit auf der Terminliste.

Jetzt wo ich mit dem Blauwal wieder ein StVO geprüftes Motorrad mit vom Hersteller verbauter Airbox und Auspuffanlage besitze, besteht wieder die Möglichkeit auf dem Sachsenring zu fahren. Das letzte mal in 2019 war ich noch mit der Monster 1100 EVO vor Ort die ja inzwischen verkauft ist. Also Slicks vom Admiral drauf und einpacken. Tatsächlich musste ich den 180/55 TD hinten drauf ziehen den ich noch vom Admiral übrig hatte, denn es stellt sich raus das ein 180/60 schlicht nicht in die Schwinge des Blauwals passte…

Angemeldet haben wir uns über HPS Racing, mit denen wir ja jetzt auch schon in Groß Dölln und in 2020 schon mal einen Tag Pitbike fahren waren. Ich muss sagen das ich den Veranstalter immer mehr mag. Bisher flogen die immer ein bisschen unterm Radar bei mir, obwohl es die jetzt auch schon seit 20 Jahren gibt. Die Veranstalten zwar kein High-Class Catering oder all-inclusive Pampering Events, bis auf Kaffee, Obst und Sweets muss man sich z.B. selbst ums Essen kümmern, aber da wir sowieso immer Selbstversorger sind, stört uns das nicht. Auch gibt es keine zwei Tage Gruppen-Instruktion inklusive in der langsamsten Gruppe, wie es oft üblich ist, sondern HPS setzt auf Einzel-Coaching das man sich dazu buchen kann, wie ich es in Groß Dölln hatte, und welches in den langsamen Gruppen dann günstiger ist. Ganz klar funktionierte Ihre Organisation und Buchung bisher problemlos, sie machen keinen Stress, das Team ist sehr nett und ihr Herz sitzt am passenden Fleck.

Da vor drei Jahren auch noch recht viel Regen im Spiel war, war für mich die Linie am Ring wieder vollkommen unklar. Dazu noch ein nie auf der Renne von mir bewegtes Motorrad unterm Popo, ich tat gut daran mich für meine ersten Runden in Gruppe C hinter einem Strucki einzufinden. Es gibt zwar kein Gruppen-Coaching, aber HPS bietet in den Gruppen C und D in der ersten Session immer eine “Besichtigungstour” an, ergo der erste Turn kann im Gänsemarsch hinter einen Strucki gefahren werden. Schlau übrigens fand ich dieses mal auch, dass die Streckenbegehung gleich am Abend des Anreisetages angeboten wurde, auch wenn ich es dort nicht hingeschafft habe.

Also fuhr ich hinter dem Strucki auf seiner RSV Mille (Zufall) raus und schaute mir erstmal die Linie an, während ich versuchte mich darauf einzustellen wie dieses Motorrad gefahren werden will. Komplett andere Nummer als der Admiral, viel mehr Gewicht, komplett andere Sitzposition und Motorcharakteristik. Aber nicht unangenehm!

Die folgenden Sessions, es gab fünf Stück a 20 Minuten, lief es dann immer besser und so langsam kam ich auch mal dazu ein bisschen Gas zu geben. Immerhin unterbot ich dann meine, eh nicht grandiose, Bestzeit auf der EVO ein Stückchen und landete am Ende des Tages bei einer 1:51.4, womit ich locker in der Gruppe C weiter mitschwimmen konnte und das Ziel für den nächsten Tag auch klar war: unter die 1:50 kommen!

Am zweiten Tag kam ich dann ab der zweiten Session gut rein und ich konnte die 1:51 in beinahe jeder Runde wiederholen, jetzt war der Zeitpunkt gekommen mal ein bisschen das Tempo zu erhöhen und so fiel die 1:50 in der dritten Session recht konsequent mit mehreren Runden knapp darunter. Die Session nach dem Mittagessen war dann eher entspannt, weil Bauch voll und dröge, aber in der letzten Session kam dann noch meine Bestzeit für dieses heraus: eine 1:47.3. Da bin ich erstmal zufrieden mit, die Auswertung vom Laptimer zeigt dann auch noch sehr hohe Ungleichmäßigkeit in den Geschwindigkeiten der Runden. Da ist noch jede Menge Luft. Aber der Sachsenring ist auch keine einfache Strecke und ich hab nicht erwartet sofort wahnsinnige Zeiten in den Asphalt zu brennen.

Foto von sport-fotografie.de

Mit dem Blauwal bin ich im großen und ganzen zufrieden, das Fahrwerk braucht aber noch Zuwendung. Irgendwie fand ich das Gefühl fürs Vorderrad nicht ganz so klar wie ich das von den Ducatis gewohnt bin und die Feder hinten scheint mir zu hart für mein Gewicht. Da bin ich aber im Kontakt mit dem Strucki der die Mille fuhr, seine Feder ist ihm eigentlich zu weich und vermutlich werden wir einfach tauschen. Was auch verbesserungswürdig ist, ist die Bremse. Die Beläge waren mir eher zu zahm und die von Aprilia gewählte axiale Bremspumpe ist irgendwie auch nicht so das gelbe vom Ei. Mal sehen was man da machen kann ohne aus dem StVO Bereich zu kommen. Denn da soll der Blauwal weiterhin hauptsächlich zuhause sein.

Aber wenn es mal wieder Sachsenring werden sollte, dann darf der Wal gerne wieder dort schwimmen.

Als es ans Buchen der Fahrtermine für dieses Jahr ging, sah ich das es bei einem der Veranstalter ein Tages-Einzelcoaching für einen sehr fairen Preis dazu zu buchen gab. Über so etwas hatte ich schon vor ein paar Jahren mal auf einer Rückfahrt von einem Rennwochenende nachgedacht und so entschied ich mich dafür so etwas mal auszuprobieren. Als Strecke sollte Groß Dölln herhalten, auf der ich zwar recht gut zurecht komme, aber ich sicherlich noch das ein oder andere dazulernen könnte.

Am letzten Wochenende war es dann so weit, wir machten uns auf den Weg nach Groß Dölln mit HPS Racing. Eingepackt hatte ich den Admiral und Krümel, für letzteren einen Satz Regenfelgen mit dabei. Denn mal wieder war zu unserem Termin Regen vorrausgesagt. Schon auf der Fahrt am Freitag goss es ganz anständig. Der Plan war also auf dem Admiral zu fahren und wenn es nass werden sollte, auf Krümel umzusteigen.

Nach der Fahrerbesprechung am Samstagmorgen sprach ich dann meinen Instruktor an, der fragte nach meinem Motorrad und worum es mir beim Coaching gehen würde. Ich teilte ihm dann mit, dass ich mit meinem 85 PS Motorrad da wäre und es mir vor allem auf Linie ankäme, woraufhin er eine wenig ob des Mopeds die Stirn runzelte, wir uns dann aber für den ersten Turn verabredeten. Lustigerweise stellten wir dann fest, dass wir im Fahrerlager direkt gegenüber standen und uns nur nicht erkannt hatten! Das machte natürlich das Losfahren und die Nachbesprechung deutlich einfacher.

Wir sind also raus gefahren, er vorne weg und ich hinterher. Er mit seiner R1 die bestimmt 200 PS hat, ich mit dem Admiral auf 85 PS. Er ist Linie vorgefahren und ich hab versucht die nachzumachen. Weil sich dann jemand ins off geschossen hatte, kamen wir aber nur vier Runden. Aber im Grunde ging es so weiter. Er fuhr vor, dann tauschten wir die Plätze und ich versuchte das gesehene umzusetzen und danach besprachen wir das ganze an Hand des Streckenplans. Oder wir wechselten mehrmals zwischendrin. Im Turn nach dem Mittagessen kam dann die Kamera an sein Moped und er fuhr mir hinterher, bis uns der Regen überraschte und wir abbrechen mussten. Denn es gab einen ordentlichen Wolkenbruch während wir noch mit Slicks draussen waren.

Das Besprechen des Videos brachte noch mal richtig etwas, denn da sah ich noch ein paar ganz klare Fehler in meiner Linie!

Nur fahren konnte ich die Linie dann nicht mehr, denn es regnete ja. Allerdings bin ich tatsächlich auf Krümel umgestiegen und nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte auf Regenreifen raus gefahren um zumindest gedanklich die Linie zu verinnerlichen. Da eh alles Nass war, war Open Pitlane, ich konnte also prima Runden drehen.

Am nächsten Tag wollte der Instruktor den ersten Turn noch mal hinter mir raus fahren, weil wir ja am Vortag nicht abschliessen konnten und er war sehr zufrieden mit mir und meiner Linie. Seiner Meinung nach sollte da problemlos eine 1:26 auf dem Admiral drin sein wenn ich noch ein bisschen übe (oder einfach mal mehr Gas gebe) und eventuell besseres Reifenmaterial hätte. Wenn mehr Leistung vorhanden wäre, durchaus fahrerisch auch eine 1:22. Das war natürlich ein großes Lob und meine Freude darüber ebenso groß.

Ganz umgesetzt habe ich das nicht bekommen und an diesem Wochenende bin ich auch nicht deutlich schneller in meiner Bestzeit auf dem Admiral in Groß Dölln geworden, aber statt jetzt mal eine 1:28 zu fahren, konnte jetzt die 1:28/1:29 konstant mehrere Runden nacheinander fahren ohne mich groß zu verbiegen und ich weiss jetzt relativ genau ob ich die Linie getroffen habe oder nicht! Von daher hat sich das Coaching für mich gelohnt. Darauf kann ich jetzt aufbauen und gucken ob ich nicht doch noch an die 1:26 komme.

Ob ich allerdings dieses Jahr noch mal in Groß Dölln bin, weiss ich nicht. Gebucht ist bisher nichts. Als nächstes steht der Sachsenring mit dem Blauwal an und danach sind erstmal Sommerferien, nachfolgend drei Tage in Tor Poznan.

Der Admiral funktionierte mal wieder vollkommen problemfrei, nur die Gabelfedern werden mir langsam ein bisschen zu weich und ich überlege dort wieder 9er zu verbauen um auf der Bremse mehr Unterstützung zu haben. An einer Stelle tauchte die Front gefühlt zu weit ein, weswegen das Heck arg leicht wurde. Ich konnte das immerhin ein wenig mehr Vorspannung wegbekommen. Mal sehen wie sich das in Poznan verhält und dann ist der Winter ja wieder lang.

Ich muss nächste Woche auf die andere Seite der Stadt, ich hab aber keine Lust dort mit dem ÖPNV hinzufahren, also hab ich mich endlich mal durchgerungen dem Blauwal frischen TÜV zu verpassen. Kurzerhand Termin gemacht und noch mal die Batterie geladen, den originalen Schalldämpfer angebaut und die Schaltumkehr gegen die originale getauscht. Man muss ja keine schlafenden Hunde wecken, selbst wenn das eigentlich alles legal wäre.. denke ich.

Sorgen bereitete mir eigentlich hauptsächlich der Hauptscheinwerfer, ein übliches Problem der alten Mille ist das die transparente Plaste rissig wird von Sonne und Wetter. Auch die Chrombeschichtung gammelt gerne. Letzteres ist noch nicht so doll bei mir, aber rissig ist der Scheinwerfer definitiv. Der nette Herr in der Prüfwerkstatt war aber sehr gnädig, wies mich nur darauf hin und war aber ansonsten mit dem Gerät zufrieden, so das ich bis 2025 erstmal Ruhe habe.

Da freut sich der Säugefisch!

Weil das alles so gut geklappt hat und das Wetter sonnig, bin ich noch einen kleinen Umweg zurück in die Werkstatt gefahren. Dabei hab ich dann auch gleich meine frischen Fahrzeugpapiere einer netten Dame von der Rennleitung zeigen dürfen, die da ihrem Tagesgeschäft zur Staatskassenaufbesserung nachgingen. Ich war wo links abgebogen wo man aktuell Baustellenbedingt nicht links abbiegen darf, wo das aber alle machen die da in der Ecke öfter unterwegs sind. Naja, gibt dann halt ein erhöhtes Straßennutzungsendgeld von 30 EUR. C’est la vie!

Jetzt freue ich mich darauf mal irgendwann eine kleine Runde mit dem Blauwal zu drehen, dazu muss die Schaltumkehr aber wieder dran, sonst gibts Klumpen im Hirn, und den jetzt deutlich leiseren Zubehörauspuff für den ich extra Kraft meiner schlechten Schweißkünste einen dB-Eater gebaut habe (jetzt mit 97 statt 102 dB) muss ich auch noch ausprobieren. Mal sehen wann man sich einen Tag freischaufeln kann!

Irgendwie haben wir dieses Jahr bisher kein Händchen für Wetter. War es am STC im April kalt, schwankten die Wettervorhersagen für unseren Termin mit Triple-M zwischen leichtem, mittlerem und ganz viel Regen.

Im Anbetracht dessen hatte ich sogar noch die “guten” alten Regenreifen auf die zweiten Felgen des Admirals getan und auch Axel hatte für die Shyster sein Regenradsatz eingepackt. Dadurch wurde es doch ein bisschen puzzelig alles in meinen Bus zu bekommen. Den mussten wir statt Axel’s nehmen, weil der auf Grund ein wenig ausser Betrieb war.

In Berlin ging das packen und die Reise bei bestem Sonnenschein los und pünktlich zur Ankunft im Fahrerlager begann es zu regnen. Na super. Zum Glück buchen wie in Most immer eine Box bzw. quartieren uns in einer Mixed-Box mit anderen Teilnehmern ein.

Bei der technischen Abnahme gab es für unsere tollkühnen Kisten ein freudiges Daumen hoch mit “geile Kiste!”, Geräusch wurde wie immer beim rausfahren auf die Strecke “gemessen”. Der erste Tag brachte dann aber ein hin und her an Regen und beinahe trocken. Während Axel das auf Regenrädern nicht weiter tangierte, tat ich mich schwer damit diese zu benutzen bzw. auch nur einzubauen. Wieder einmal.

Zum vorletzten Turn meiner Gruppe war es dann aber endlich mal trocken, mit einem Fahrer aus der Nachbarbox hatte ich mich zum gemeinsamen rausfahren verabredet da dieser auf unbekanntem Moped unterwegs war. Doch das sollte nicht sein, denn wie immer in Most wurde ich zur Lärmmessung rausgewunken und wie immer war alles okay. Auch der letzte Turn war dann noch trocken und es gab ein paar gute Runden, aber von den Zeiten war da natürlich nix und ich schaffte es nur auf genau 2 Minuten in einer Runde. Also weit entfernt von der 1:57.5 vom letzten Jahr.

Dafür meinte es das Wetter am zweiten Tag gut und die schlechten Voraussagen die es noch am Vorabend gegeben hatten waren alle nicht eingetreten. So machte das schon deutlich mehr Spaß, denn Most ist eigentlich eine sehr geile Strecke. Klar verhungert man mit 85 PS auf der Start-Ziel gegenüber allen anderen nur halbwegs modernen Motorrädern, aber nur ein anderer Fahrer gab sich die Blöße mich Mitte Start-Ziel zurück zu überholen, nachdem ich ihn in der Kurve davor überholt hatte, nur um dann wieder im Weg zu stehen.

Da wir am ersten Tag so viel Fahrzeit verloren hatten, entschieden wir wirklich nur den letzten Turn auszulassen, auch wenn wir dadurch erst spät wieder in Berlin sein würden. Das stellte sich dann mal wieder als richtige Entscheidung raus, denn der letzte Turn entschädigte für die doch eher nur so lala gewesenen zwei Tage. Alles passte und so war doch noch mal eine 1:57.4 drin.

Jetzt hoffen wir das bis zum Termin in Groß Dölln sich das Wetter irgendwie bessert bzw. das wir jetzt genug Regenopfer gebracht haben. Denn in Groß Dölln habe ich mir selbst etwas zum Geburtstag geschenkt und fahre einen ganzen Tag mit einem persönlichen Instruktor. Ich bin schon sehr gespannt!

Genauso wie das Fahren im Oktober ein kleine Glücksspiel sein kann das man verliert, kann man auch beim Saisonanfang Ende April nicht so tolles Wetter haben. Hatten wir aber auch schon anders, letztes Jahr zum Beispiel war alles schön. Dieses Jahr war es einfach nur kalt und vor allem total windig!

Immerhin blieb der vorausgesagte Regen weitestgehend weg, bis auf einen kleinen Niederschlag am zweiten Tag blieb die Strecke trocken. Einen Turn drehte ich sogar im leichten Nieselregen auf Slicks und war erstaunt wie gut das noch funktionierte, im Turn danach der eigentlich trockener hätte sein müssen, rutschte dann aber das Vorderrad kurz in der noch feuchten Wittekurve, da hatte ich es wohl bisschen überreizt.

Krümel steht das rote Renndress ganz gut finde ich!

Generell hatte ich das die beiden Tage mit einer suboptimalen Vorderradbremse zu tun, scheinbar hat eine der beiden Scheiben an Krümel einen ganz leichten Schlag und beim anlegen der Bremse gab es unschöne Vibrationen, dass kann man zwar ein Stück weit ausblenden wenn es ansonsten gut bremst, aber 100% Vertrauen gibt es dann halt auch nicht. Auch komisch war eine ab und zu niedrige Leerlaufdrehzahl unter 1000 RPM und auch ein leichtes Auspuffknallen während der Motorbremse, allerdings nicht immer und nicht in allen Turns. Das ist noch unklar, Vermutung ist eventuell doch leicht zugesetzter Vergaser.. da muss ich wohl mal bei. Das komplett umgebaute Fahrwerk funktionierte aber wunderbar.

Am ersten Tag konnte ich meine Bestzeit vom letzten Jahr zwar nicht erreichen, sondern es kamen nur die 1:43er Zeiten von vor zwei Jahren raus, aber angesichts einer Streckentemperatur von nur 24°C und der problematischen Bremse war das auch okay. Der zweite Tag war dann noch kälter, keine 13°C Lufttemperatur und ein eisiger Wind den ganzen Tag. Nach den Turns kam ich mit kalten Füßen und Händen rein. Da war nichts zu holen an Zeiten und das höchste der Gefühle irgendwas um 1:45. Auch machten mir die Mitspieler in meiner Gruppe irgendwie keine Freude. Klassisches Beispiel war eine RSV4, welche mich partout nicht sehen wollte wenn ich mich innen oder aussen neben sie bremste und dann mit viermal so viel PS wie Krümel auf der Geraden wieder davon brauste, oder das japanische BigBike wo der Fahrer sich nach der Waldkehre 3-4 Runden nacheinander zu mir umdrehte um zu sehen ob ich noch da war.. seufz. Aber so ist das halt mit 54 PS am Rad, ist ja selbst gewähltes Leid. Man hat halt immer das Gefühl es fehlen 10-15 PS.

Am ersten Abend gab es noch Sonne

Vor zwei Wochen wollte ich endlich mal den neuen Tank von Krümel testweise befüllen und den Motor anwerfen. Immerhin steht der erste Termin am STC in ein paar Wochen schon im Kalender.

Zuerst mal Benzin reingekippt und festgestellt das an der Hauptdichtung Benzin vorbei fliesst. Als Ursache stellten sich dann leicht zu lange Schrauben raus, die in den Sacklöchern anschlugen und damit die Dichtung nicht vernünftig komprimierten. Das war schnell behoben und nachdem dort kein Tropfen mehr raus kam, ging es ans anwerfen.

Da die Schwimmerkammern über den Winter abgelassen wurden und überall Luft im System ist, war mir klar das ich einen Moment den Starter laufen lassen muss damit die Unterdruckbenzinpumpe die Schwimmerkammern ausreichend befüllt. Aber nach einer ganzen Weile orgeln tat sich immer noch nichts. Mit Bremsenreiniger lief Krümel aber. Also mal den Schwimmerkammerablauf aufgemacht, nichts! Komplett trocken.

Die Schlauchkonstruktion im Tank.

Okay, erste Theorie, die Benzinpumpe schafft es auf Grund der vielen Luft im System nicht da genug Unterdruck aufzubauen und auf Grund der Konstruktion mit dem 180° Schlauch zum Filter im Tank wird das nichts. Also Tank runter und mit einer Spritze das System manuell befüllt und siehe da, Krümel lief! Wunterbar, also jetzt Tank wieder drauf und angeworfen. Läuft. Aber dann eben auch nicht mehr. Ging wieder aus. Komisch.

Zweite Theorie, die Unterdruckpumpe schafft es generell nicht durch das Schlauchkonstrukt im Tank Benzin zu ziehen. Ich wollte ja schon eine Weile auf eine elektrische Pumpe umbauen, allerdings war die erste welche ich erstanden hatte damals defekt und so hab ich das Projekt erstmal auf Eis gelegt. Jetzt kam mir das wieder in den Sinn und während ich eine Woche im Urlaub war, lieferte mir das Internet eine Pumpe.

Heute dann also wieder ans Werk gemacht, aber zwischendrin noch eine Idee gehabt. Ich entferne das Schlauchkonstrukt im Tank, so das der Sprit einfach so per Schwerkraft schon aus dem Tank laufen sollte, dann müsste das auch mit der Unterdruckbenzinpumpe funktionieren. Also Tank wieder auf, Schlauch rausgenommen und wieder zusammen, Tank drauf. Orgeln, nichts. Hä?

Da war ich etwas ratlos. Anspringen tut das Motorrad mit Bremsenreiniger, Zündung ist also da und es fehlt nur Sprit. Unterdruckbenzinhahn und Pumpe funktionieren auch, wenn ich händisch Benzin ins System bringe. Hänge ich den Tank dran, geht nix. Durchmesser vom Tankstutzen? Nee. Irgendwo eine Restriktion? Nee. Benzinschlauch-Schnellverschlüsse komisch? Warum sollten sie. Oder sollten sie? Hmmm!

Kurzerhand geschaut ob da überhaupt etwas durch läuft wenn ich die Schnellverschlüsse der Benzinleitung verbinde und siehe da, da kommt nichts durch! What?! Die ganze Fehlersuche war komplett am Problem vorbei, es waren schlicht nicht funktionierende Schnellverschlüsse?!

Gegen welche getauscht wo ich weiss das die funktionieren, zack sprang Krümel ohne Probleme an. Krass. Ich muss die bei Gelegenheit mal zerlegen, die waren neu gekauft bei dem Laden wo ich die immer kaufe aber ein Test mit Luft zeigt: die sind dicht! Kein Durchfluss.

Naja, damit war aber das Ziel erreich, Krümel läuft mit neuem Tank und ist bereit für den ersten Rollout am STC!